nachtkerze – Oenothera biennis

Nachtkerzenöl ist eine grosse Kostbarkeit, denn es sind ungefähr 20‘000 Samen nötig, um ein einziges Gramm y-Linolensäure daraus zu gewinnen. 


Heilwirkung   entzündungshemmend, Immunsystemstärkung der Haut

Botanik   Die Nachtkerze ist zweijährig und wird bis 1 m hoch. Ihr gelegentlich rot gefleckter Stängel ist aufrecht und kantig, die Laubblätter sind länglich und gezähnt. Die grossen gelben Blüten stehen einzeln in den Blattwinkeln. Sie öffnen sich erst abends und werden durch Nachtfalter bestäubt – daher ihr Name.

Vorkommen   Neben ihrer Heimat Nordamerika gedeiht die Nachtkerze weltweit in gemässigten Klimazonen. Sie wächst auf Ödland und an Böschungen, vor allem auf Sandböden. 

Blütezeit/Ernte/Pflanzenteile   Blütezeit ist Juni bis Oktober. Geerntet werden die reifen Samen. Dieser Schatz der Pflanze verbirgt sich in den kantigen Fruchtkapseln: Sie enthalten je etwa 200 schwarzbraune Samenkörner, 1 – 2 mm gross, aus denen das hochwertige Samenöl mit der wertvollen y-Linolsäure gewonnen wird. 

Anwendung   Indikationen HMPC: Juckreiz bei trockener Haut, Neurodermitis

Volksheilkundlich innerlich: ADHS, erhöhter Cholesterinspiegel, PMS,

Diabetes TypII, Akne, Psoriasis, rheumatoide Arthritis, hoher Blutdruck

Öl innerlich: 4 – 6 g Öl (entsprechend 240 – 320 mg y-Linolensäure) täglich

Öl äusserlich: als Öl oder zu Salben und Cremes verarbeitet

Wirkeintritt erst nach 4 – 12 Wochen!

Achtung: Öl verliert bei Kontakt mit Luftsauerstoff relativ schnell seine Wirkung; daher Fertigarzneimittel verwenden!

Nebenwirkungen   Gelegentlich Übelkeit, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen

Gegenanzeigen   Nicht bei Epilepsie-Patienten anwenden

Geschichte   Die Indianer Nordamerikas, wo die Pflanze heimisch ist, nutzten die Nachtkerze für die verschiedensten Heilrezepturen. Unter anderem bereiteten sie einen Brei zur Behandlung von Geschwüren und anderen Hautkrankheiten, aber auch zur Linderung leichterer Verletzungen.

Im 17. Jh kam die Nachtkerze nach Europa. Die Samen wurden damals in einer Ladung Baumwolle eingeschleppt. Die Pflanze wuchs zuerst in englischen Häfen, dann den Bahnlinien entlang und verbreitete sich nach und nach überall.

Zudem   Gerne verwende ich die noch geschlossenen Blütenknospen in Scheibchen geschnitten, als leuchtend gelbe Dekoration im Salat und auf kalten Platten.